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[ ZwangsLäufig ] für BDSM-Liebende
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Beziehung, Sexualität, Gesundheit & persönliche Entwicklung
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Paar- und Sexualtherapie
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Was steckt aus psychologischer Sicht hinter BDSM?
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BDSM ist nicht nur eine sexuelle Praktik, sondern Ausdruck verdeckter und verdrängter menschlicher Sehnsüchte und Fantasien. Anstatt sich nur auf sadomasochistische Praktiken zu konzentrieren, lohnt es sich, sich der Essenz sadomasochistischer Vorstellungen und Sehnsüchte bewusst zu werden.
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Sexuelle Fantasien können in der psychotherapeutischen Praxis ein Hinweis auf Seiten in uns sein, die häufig tabuisiert sind und im Alltag wenig oder keinen Platz finden.
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Die Funktion von Fantasien, genauso wie von Träumen ist es, (wieder) ein seelisches Gleichgewicht herzustellen. Sie balancieren uns quasi zwischen Ideal und Schatten, Anspruch und Selbstbild, aus. Kaum eine Fantasie, die Menschen wirklich bewegt und erotisch-sexuell anregt, kommt ohne die Dynamik Macht-Ohnmacht, Hingabe-Unterwerfung, oben-unten oder Nehmen und Genommen werden, aus. Themen wie Missbrauch oder Unterwerfung, finden sich in vielen „heimlichen“ Fantasien von Frauen und Männern und nur selten taucht das romantische Ideal einer sexuellen Liebe auf Augenhöhe in Masturbationsfantasien auf.
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Es geht darum, die Angst vor diesen Wünschen und Sehnsüchten zu verlieren und so die Kraft der zumeist als „dunkel“ geltenden Aspekte zu erleben. Dies kann enorm die persönliche und partnerschaftliche Entfaltung fördern.
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Bei bewusster Betrachtung verlieren diese Fantasien an Dramatik und Einfluss, unbewusst hingegen bestimmen sie häufig in inadäquater Form den Alltag vieler Paare und Singles. Viele Menschen führen SM-Beziehungen ohne sich darüber im Klaren zu sein.
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Für mich ist das höchste Ziel, man selbst zu werden und zugleich bezogen zu sein. Ich arbeite mit meinen Klienten und Klientinnen an ihrer Beziehungsfähigkeit, daran, die unsicheren, schambeladenen und ungeliebten Aspekte an sich selbst wahrzunehmen und diese in die eigene Persönlichkeit zu integrieren. In diesem Sinne geht es mir auch um eine gesunde Selbstbeziehung, darum, sich selbst mit den sogenannten Schattenseiten, welche sich häufig im sexuellen Bereich zeigen, anzunehmen. Dadurch gewinnen Beziehungen an Qualität und an Tiefe.
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Unbewusstes und mechanisches Praktizieren von SM-Ritualen wiederum, gegenseitiges Benutzen zum Ausagieren obsessiver Phantasien, ohne dabei die psychologische Essenz dieser Spiele zu beachten, kann in Beziehungen und in der Selbstbeziehung zu einem hohen Maß an Destruktivität führen. Eine destruktive Tendenz zeigt sich bereits häufig darin, dass die Spiele heftiger und extremer, die emotionale Wirkung beim Gegenüber eher weniger wird. Die Partner stumpfen ab und verhärten. Es steht nicht mehr die Bezogenheit und gemeinsame Entwicklung im Vordergrund, sondern das egozentrierte Ausleben triebgesteuerter Wünsche und Phantasien.
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